Die sechs Münchner Traditionsbrauereien präsentierten heute das Bier zur Wiesn 2024. Schauplatz der diesjährigen Wiesnbierprobe war das Wirtshaus am Bavariapark. Dort kam die Wiesnfamilie auch heuer vor dem Anstich nochmal zusammen, um sich von den Braumeistern in die Geheimnisse ihrer Braukunst einführen zu lassen und die wichtigste Zutat zum offiziellen Fest des Münchner Bieres vorab zu probieren. Neu war dieses Jahr die Blindverkostung, bei der die Gäste ihr Bierwissen und ihren eigenen sensorische Fähigkeiten beweisen konnten, indem sie die einzelnen Biere erkennen und richtig zuordnen sollten.
Die Oktoberfestbierprobe der Münchner Traditionsbrauereien ist eines der festen und beliebtesten Rituale rund um die Wiesn. Gemeinsam präsentierten die Braumeister Andreas Brunner (Augustiner), Rainer Kansy (Hacker-Pschorr), Rolf Dummert (Hofbräu), Bernd Kräußel (Löwenbräu), Markus Hübner (Paulaner) und Thomas Plößl (Spaten) hier mit dem Oktoberfestbier das berühmteste Münchner Erzeugnis und die zentrale Zutat zum größten Volksfest der Welt. Bevor in den Festzelten die Gäste aus aller Welt die berühmte Münchner Lebensart und Braukultur genießen, bildeten sich also zunächst die geladenen Gäste aus dem Kreis der Wiesnwirte, Brauereien und Stadtspitze ihr Urteil über das durch die EU mit dem Herkunftssiegel „g.g.A.“ geschützte Münchner Kulturgut. Neben den Wirten der kleinen und großen Wiesnzelte nahmen auch Münchens Zweiter Bürgermeister Dominik Krause, Wirtschaftsreferent Clemens Baumgärtner und Wiesnstadträtin Anja Berger an der Bierprobe teil.
Sechs Braumeister, sechs unterschiedliche Biere:
Augustiner, Hacker-Pschorr, Hofbräu, Löwenbräu, Paulaner und Spaten – Sechs verschiedene Oktoberfestbiere gibt es. Gebraut werden sie alle nach dem Münchner Reinheitsgebot von 1487. Die Münchner Herkunft und ein Stammwürzeanteil von mindestens 13,6 Prozent gehören wie die goldgelbe Farbe und der kräftige und süffige Geschmack zu den Merkmalen der Sorte Oktoberfestbier. Alle Biere erfüllen diese strengen Kriterien, allen wird eine sehr hohe Produktqualität zugeschrieben. Und dennoch: Jedes Oktoberfestbier hat einen eigenen Charakter und weist deutliche Unterschiede etwa in Farbe und Geschmack auf. Gemeinsam ist allen Oktoberfestbieren ihre exzellente Gesamtqualität, ihr glanzklares, brillantes Aussehen, ihre feinporige, stabile Schaumkrone und ein spritzig-frischer Gesamtcharakter.
Blindverkostung für das Publikum:
Kein Wiesnbier ist also wie das andere, Charakter- und individuelle Profilstärke jeweils eine zentrale Grundeigenschaft. Gelingt es den Gästen, die Biere daran zu erkennen? Diese Frage stellte der Verein Münchener Brauereien dieses Jahr seinem Publikum erstmals. Im Rahmen einer Blindverkostung war jeder der Gäste aufgerufen, zu testen, ob er oder sie es schafft, die Biere in den anonymisierten Probiergläsern nach den Beschreibungen der Braumeister richtig zu erkennen und zuzuordnen. Das Votum wurde via Handy abgegeben und im Anschluss ausgewertet: Welches Bier wurde von den meisten erkannt? Welcher Tisch hatte die meisten richtigen Ergebnisse? Wer hat die meisten Zusatzfragen richtig beantwortet? Für die Gewinner gab es anschließend ein Tragerl mit allen sechs Wiesnbieren.
Jedes Jahr eine Herausforderung:
Jedes Jahr ist es für die Braumeister eine besondere Herausforderung, ein Wiesnbier zu brauen, welches hinsichtlich Qualität, Geschmack und Charakter alle Erwartungen der Wiesngäste und Liebhaber der Oktoberfestbiere erfüllt. Jedes Jahr gelingt es ihnen auf’s Neue. Und doch sind von Jahr zu Jahr leichte Abweichungen hinsichtlich Stammwürzeanteil, Alkohol, Farbe und Bittere möglich, wie der der sensorische und der analytische Vergleich zeigt.
Mit Brief und Siegel der EU:
Seit 2022 trägt Oktoberfestbier das Herkunftssiegel „Geschützte Geographische Angabe“ der Europäischen Union. Dieses garantiert, dass Oktoberfestbier ausschließlich in München gemäß seiner Spezifikation gebraut wird und das Bier ist, das auf dem Münchner Oktoberfest ausgeschenkt wird. Damit ist EU-weit bestätigt und geschützt, wofür sich der Verein Münchener Brauereien seit jeher einsetzt: Oktoberfestbier ist das Ergebnis eines einzigartigen Zusammenspiels von heimatlicher Braukunst und Festkultur, das es so nur in München geben kann. Wo auch immer man sein Oktoberfestbier genießt – man kann sich sicher sein, es ist das Original von der Wiesn.
Zusammen für das Münchner Bier:
Die Ehre, das Bier zum Oktoberfest brauen zu dürfen, ist den Braumeistern der sechs großen Münchner Brauereien ebenso bewusst wie das gemeinsame Erbe des Münchner Reinheitsgebots und der großen Tradition des Münchner Bieres und Brauhandwerks in der Stadt. Hierüber sind die Traditionsunternehmen, die sich sonst als Wettbewerber gegenüberstehen, untrennbar miteinander verbunden. Die weltweite Bekanntheit des Oktoberfestbieres ist ein gemeinsamer Erfolg der Münchner Brauereien. Hierin bilden sie eine feste Einheit. Diese macht es möglich, dass sich ihre Braumeister jedes Jahr auf’s Neue vor der Wiesn zum freund- und partnerschaftlichen Kräftemessen treffen und gemeinsam das aktuelle Oktoberfestbier präsentieren.